Vera allein in Mainz

Portrait einer Bewohnerin

Das Portrait einer Bewohnerin ist ein Beitrag von »JOBSTARTER«.
Das Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Durchgeführt wird das Programm vom Bundesinstitut für Berufsbildung.
JOBSTARTER fördert auch Projekte zum Thema »Interregionale Mobilität«.

Der Beitrag ist Teil des JOBSTARTER-Magazins »Suche Azubi, biete Zukunft«.

Autorin: Anne Gassen

WOHNEN

Wer wohnt hier?

Bis zu 140 junge Menschen können im Kolpinghaus Mainz wohnen. Einige von ihnen erlernen den Beruf des Steinmetz-/Steinbildhauers und kommen aus den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Baden-Württemberg. Sie besuchen phasenweise die Fachklassen der Berufsbildenden Schule der Stadt Mainz sowie die überbetrieblichen Kurse im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Rheinhessen.

Weitere junge Menschen absolvieren in Betrieben, die in Mainz oder der näheren Umgebung liegen, eine Ausbildung. Sie erlernen ganz unterschiedliche Berufe vom Dachdecker, über IT-System-Kaufmann und Werkzeugmechaniker bis hin zur Zahnmedizinischen Fachangestellten.

Durch die Zusammenarbeit mit dem 1. FSV Mainz 05 erhalten Fußball-Juniorenspieler die durch die Anforderungen an ein Nachwuchsleistungszentrum vorgeschriebene Möglichkeit der betreuten Unterbringung. Im Kolpinghaus bekommen diese Spieler neben der Unterkunft auch pädagogische Begleitung sowie persönliche und schulische Förderung.

Auch Schüler BaföG-geförderter Ausbildungsgänge haben die Möglichkeit mittels eines BaföG-Antrages bei uns zu wohnen.

Schüler und Schülerinnen, die aufgrund ihrer körperlichen Behinderung eine der beruflichen Schulen des Antoniushauses in Hochheim besuchen und im Rahmen unseres integrativen pädagogischen Konzeptes betreut werden, sind auch im Hause anzutreffen.

Zeitweise wohnen auch Auszubildende neuerer Ausbildungsberufe wie Veranstaltungstechniker und Mediengestalter im Kolpinghaus, die in einer der beruflichen Schulen in Mainz ihrer theoretischen Ausbildung nachkommen.

Junge Menschen, die aus verschiedensten Gründen außerhalb des Elternhauses untergebracht werden müssen, finden auch im Kolpinghaus ein neues Zuhause.

Unterbringung

Im Kolpinghaus stehen für die Auszubildenden Einzel- und Doppelzimmer, die jeweils mit Dusche und WC ausgestattet sind, zur Verfügung. Die Zimmer sind auf vier Stockwerken zu insgesamt neun Wohngruppen zusammengefasst. Für diejenigen, die auf dem Weg zur Selbstständigkeit fortgeschritten sind, steht ein Haus mit Einzelzimmern in direkter Nähe zum Kolpinghaus zur Verfügung.

Mittelpunkt jeder Wohngruppe ist der Wohngruppenraum als Ort für Zusammenkünfte, Diskussionen, Lernen und Spielen. Für den „Kleinen Hunger oder Durst“ steht hier eine kleine Küche zur Verfügung. Zu den Hauptmahlzeiten treffen sich alle Bewohner täglich im Speisesaal.

Das Miteinander

Wohnen und Leben im Kolpinghaus heißt, Menschen verschiedenster Herkunft kennen lernen, in einer Gruppe von Gleichaltrigen Freizeit gestalten, miteinander reden, diskutieren, Pläne machen, gemeinsam etwas unternehmen, anderen helfen und sich helfen lassen. Es heißt aber auch, sich mit anderen auseinander zu setzen, Konflikte auszutragen.

Wenn ein solches gemeinsames Wohnen gelingen soll, ist jeder einzelne gefordert. Aufeinander zugehen, den anderen respektieren und akzeptieren, tolerieren, manchmal aber auch kritisieren sind ebenso wichtige Verhaltensweisen wie sich durchsetzen, Kritik ertragen, Probleme offen legen und Konflikte vernünftig lösen.

Wohnen und Leben in diesem Sinne schafft eine angenehme Atmosphäre im Kolpinghaus. So entwickeln die Einzelnen Fähigkeiten, die heute mehr denn je in Gesellschaft und Beruf benötigt werden.

Die Kosten

Wohnen und Leben im Kolpinghaus kostet Geld. Die Höhe der Kosten ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zunächst einmal ist grundsätzlich zu unterscheiden, ob ein Jugendlicher während seiner gesamten Ausbildungszeit im Kolpinghaus wohnt oder nur zu den Blockzeiten der Berufsbildenden Schule bzw. Überbetrieblichen Ausbildung. Weiter ist die Höhe der Kosten abhängig von verschiedenen Zuschussgebern wie der Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsförderungsgesetz, BAB), dem Berufsbildungswerk, den einzelnen Bundesländern, etc.

Sollten Sie konkrete Fragen zu den Unterbringungskosten im Kolpinghaus haben, melden Sie sich bitte im Sekretariat unseres Hauses (Tel.: 0 61 31 / 286 880). Dort erhalten Sie detaillierte Auskünfte.

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FREIZEIT

Freizeitgestaltung

Eines der Hauptanliegen der pädagogischen Arbeit im Kolpinghaus Mainz ist es, die Jugendlichen zu einer aktiven und sinnvollen Freizeitgestaltung anzuregen.

Das Freizeitangebot des Kolpinghauses bietet die Möglichkeit des Ausgleichs in Form abwechslungsreicher Sportangebote. Auch das Interessewecken an bisher unbekannten Betätigungsfeldern bzw. die Förderung spezieller Begabungen und das Erleben neuer sozialer Erfahrungen wird mit unserer Freizeitarbeit verfolgt.

Freizeit im Kolpinghaus

  • Sportraum für Basketball, Hockey, Tischtennis, Badminton (regelmäßige Turniere in den jeweiligen Sportarten)
  • Gelegenheit zum Fußball spielen (große Halle in direkter Nähe des Kolpinghauses)
  • Fitnessraum mit verschiedenen Geräten zum gezielten Krafttraining
  • Musikproberaum mit Schlagzeug, Gitarren, Bass; in einem weiteren Raum steht auch ein Klavier zur Verfügung
  • Hausbar mit Billardtisch, Tischfußball, Dartautomaten
  • Kegeln
  • Bogenschießen
  • Werkräume
  • Bibliothek
  • Große Sammlung verschiedenster Gesellschaftsspiele
  • Regelmäßiges Filmprogramm
  • Verschiedene neue Medien zum Ausleihen

Außerhalb des Kolpinghauses

Die Möglichkeit Freizeitangebote gezielt außerhalb des Hauses anzubieten, wird durch zwei VW-Busse wesentlich unterstützt. So besteht vor allem im Sommer eine große Palette von Freizeitaktionen, die gemeinsam unternommen werden können. Kajak fahren auf Rhein und Nahe, Fahrten zu Baggerseen in der näheren Umgebung, Inlineskaten auf dem Hockenheimring oder Grillfeste am Rheinufer werden möglich.

Auch Ferienfreizeiten mit erlebnispädagogischem Hintergrund wie Segeln auf Nord- oder Ostsee, Kajakwochenenden, Outdoorklettern oder Skifahren werden angeboten und durchgeführt. Städtefahrten nach Berlin, München oder Amsterdam stehen ebenso auf dem Programm. Deutlich wird, dass sich alle Freizeitangebote immer auch mit Bildung im sozialen oder kulturellen Bereich überschneiden.

BILDUNG

Bildungsangebote

Das Bildungsangebot ist neben dem Wohnen und der Freizeitgestaltung die dritte Säule, auf der das Kolpinghaus Mainz steht. Unter Bildung verstehen wir neben der Weitergabe von Wissen auch die Vermittlung der kulturellen und sozialen Aspekte des Lebens. Letztere werden im gemeinsamen Wohnen, im Füreinander da sein, in der Freizeitgestaltung, bei Sport und Spiel, sozusagen im täglichen Umgang im Kolpinghaus erlernt. Wohnen, Freizeit und Bildung sind Bestandteile unserer Auffassung von der Ganzheitlichkeit menschlicher Erziehung.

Lernangebote

Schulische Hilfen

Das Kolpinghaus bietet für die Auszubildenden berufsspezifische Lernangebote im Sinne schulischer Hilfen an. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit, den aktuellen Lehrstoff aus der Schule zu vertiefen bzw. nicht verstandene Inhalte nachzufragen und gezielt zu üben. Darüber hinaus bieten die schulischen Hilfen Vorbereitung auf Klausuren und Prüfungen.

Bücherkiste

Die kleine hauseigene Bibliothek bietet jeder Bewohnerin und jedem Bewohner die Möglichkeit, Fachliteratur sowie belletristische Literatur auszuleihen und somit Wissen zu vertiefen bzw. neue Inhalte zu erfahren und zu erlernen. Weiter besteht die Möglichkeit aktuelle Zeitschriften und Zeitungen als tägliche Informationsquelle zu nutzen.

Werkräume

Die Werkräume im Kellergeschoss des Kolpinghauses bieten Bildung im kreativen Bereich. Der eigens für diesen Bereich zur Verfügung stehende Kunsterzieher bereichert durch spezielle Themenwochen das breite bestehende Angebot der praktischen und künstlerischen Möglichkeiten. Von der Fotografie über Holz- und Malarbeiten bis hin zum Modellieren mit Ton ist für schöpferisches Tun alles offen.

Meditation

Im spirituellen Bereich wird in unregelmäßigen Abständen ein weiterer Bildungsschwerpunkt gesetzt. Meditationsübungen im Sinne von Yoga und Tai Chi sowie christlich religiös gestaltete Meditationen runden das Bildungsangebot des Kolpinghaus Mainz ab.

Projekte und Themenabende

Das Kolpinghaus Mainz hat es sich zur Aufgabe gemacht, ergänzend zu den traditionellen Lernorten Betrieb, überbetriebliche Ausbildungsstätte und Berufsschule themenzentrierte Angebote bereitzustellen. Diese werden in Form von Projekten oder Abendveranstaltungen von den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorbereitet und durchgeführt. Viele der Angebote erwachsen aus den geäußerten Interessen der Jugendlichen. Die Aufgabe der Pädagogen(innen) besteht darin, die Bewohner(innen) zur Auseinandersetzung mit jugendspezifischen Themen zu motivieren.
Projektthemen bzw. Infoveranstaltungen können z. B. sein: Musik, Alkohol-/Drogenkonsum im Jugendalter, Kirche und Jugend, Partnerschaft und Sexualität, aktuelle Politik, Fortbildungsmöglichkeiten für Steinmetzen, Vermögensbildung, Gewerkschaft uvm.

Exkursionen

Ein Teil des Bildungsangebotes im Kolpinghaus Mainz sind Exkursionen.
Hier geht es darum, Inhalte die in der Berufsbildenden Schule theoretisch besprochen wurden, mit der Praxis
zu verbinden bzw. generell den Jugendlichen neue Themengebiete zu erschließen.

So werden Fahrten zu aktuellen Ausstellungen, Messen, Museen oder wichtigen Bauwerken organisiert und durchgeführt.

Die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

PÄDAGOGIK

Pädagogisches Konzept

Junge Menschen während ihrer schulischen und betrieblichen Ausbildung zu betreuen, begleiten, unterstützen und zu fördern ist unser Hauptanliegen und auch eine Herzensangelegenheit. Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit besteht somit in der Persönlichkeitsbildung und Sozialisationsentwicklung des Einzelnen.

Die pädagogische Arbeit gestaltet sich in einer Wohngruppe, in der die Persönlichkeit des Einzelnen wie auch die Gruppe als Lernfeld im Blickpunkt steht. Das Fundament ist hierbei die Beziehung des Pädagogen zu dem Bewohner sowie Präsenz und Engagement für den Einzelnen und im Wohngruppenleben.

Dieses pädagogisch begleitete und gestaltete Lernfeld soll jedem die Möglichkeit geben, zielorientiertes und planmäßiges Lernen für aktuelle und zukünftige Lebenssituationen sicherzustellen.
Ausgangspunkt des pädagogischen Handelns ist hierbei immer die akute Lebenssituation des Bewohners bezüglich seines Persönlichkeitsbildes (Sozialisation, Reife, Charakter, Sozial- und Freizeitverhalten) und seines persönlichen Umfeldes (Familie, Schule, Betrieb, Freundes- und Bekanntenkreis, Wohngruppe).

Das Ziel pädagogischen Handelns ist zu Beginn, eine Vertrauensbasis zu den Bewohnern und Bewohnerinnen herzustellen. Dies gelingt durch täglichen Kontakt in den Wohngruppenräumen, das gemeinsame Gestalten des Miteinanderwohnens, das Planen und Durchführen von Freizeitaktionen sowie durch konkrete Hilfestellung bei der Bewältigung der Berufsausbildung und den Anforderungen in der Schule.
Jeder Bewohner des Kolpinghauses steht in seiner Persönlichkeitsentwicklung in einem individuellen wie auch in einem gesellschaftlichen Kontext. Von daher leitet sich in der pädagogischen Aufgabenstellung auch ein ganzheitlicher Ansatz ab, der alle Lebens- und Lernfelder in unserer Gesellschaft für die Lebenskompetenz der jungen Menschen mit einbezieht und berücksichtigt. Das pädagogische Handeln möchte auf diesem vielfältigen Hintergrund dem Einzelnen Lebensorientierung und Lebenskompetenz aufzeigen.

Ausführliche pädagogische Konzeptionen können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

KONTAKT

Kolpinghaus Mainz
Holzstraße 19
55116 Mainz

Telefon: 0 61 31 / 286 880
Telefax: 0 61 31 / 237 810
E-Mail: sekretariat@kolpinghaus-mainz.de

ANSPRECHPARTNER
Boso Jurkic
Leiter Kolpinghaus Mainz
E-Mail: b.jurkic@kolpinghaus-mainz.de

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